Micro Mobility
PRESSE
von Jessica Stingl
2. Juli 2019

Micro nimmt Stellung zu den Free Float Elektro Scootern

Mikro-Mobilität ist im Kommen: Ob Elektro-Scooter, E-Roller oder kleines E-Auto für die Stadt, der Markt ist in Bewegung und die Nutzer erkennen die Vorteile der neuen Fortbewegungsarten. Miet- und Sharing-Modelle machen die Mikro-Mobilität in vielen Großstädten einfach nutzbar. Meist genügt schon eine App und eine Kreditkarte, um dabei zu sein. Wir als „Erfinder“ der Mikro-Mobilität und langjähriger Hersteller von Tretrollern und Kickboards mit und ohne Elektro-Antrieb begrüßen den Hype, warnen aber gleichzeitig vor Auswüchsen und Gefahren: Der Massenmarkt ist Segen und Fluch in einem.

„Als Erfinder der Mikro-Mobilität sind wir schon seit über 20 Jahren davon überzeugt, dass ein Tretroller das ideale Fortbewegungsmittel für Städte ist“

sagt Wim Ouboter, Gründer und CEO der Micro Mobility Systems AG. Bereits 1999 haben wir Kickboards und Tretroller entwickelt und produziert. Seit dem arbeiten wir konsequent am Thema Mikro-Mobilität. Leicht, klappbar, sicher und nachhaltig – das sind die Kriterien, die Micro an die Scooter anlegt. „Diese Prinzipien gelten auch für unsere E-Scooter“, betont Ouboter. Derzeit entwickeln wir zusammen mit BMW einen leichten, faltbaren E-Scooter, der speziell für die letzte Meile konzipiert ist.

Zwanzig Jahre nach dem Tretroller-Hype, kommt jetzt ein Trend aus den USA: Elektrische Miet-Scooter von Bird, Lime, Grüv, Voi, Flash, Hive oder Wind kommen nach Europa. In Deutschland sind die Fahrzeuge seit dem 17.Juni 2019  erlaubt.

„Wir beobachten diese Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge“

fasst Ouboter zusammen. Lachend, weil nach 20 Jahren nun endlich die Vorteile von einem Tretroller oder Kickboard für die urbane Mobilität erkannt werden. Viele Städter können jetzt das einzigartige Fahrerlebnis testen, bevor sie sich für einen eigenen E-Scooter entscheiden. Weinend, weil dieses Geschäftsmodell nicht nachhaltig ist, da die Miet-E-Scooter bereits nach kurzer Zeit verschrottet werden. Studien aus den USA berichten, dass die Miettretroller gerade mal 29 Tage halten. „Von nachhaltiger Mobilität kann hier nicht die Rede sein. Außerdem sind die vielen herumliegenden Elektro-Tretroller nicht gerade ein schöner Anblick“, so Wim Ouboter.


Der Sicherheitsaspekt

Ein weiterer Aspekt ist die Sicherheit: Bei Mietkickboards kann der Zustand nicht vor jeder Fahrt von einem Experten kontrolliert werden. Zudem ist es problematisch, dass völlig ungeübte Benutzer die E-Tretroller gleich in den hoch frequentierten Innenstädten benutzen. Die Unfallgefahr ist laut US-Gesundheitsbehörde besonders für Menschen hoch, die noch ungeübt im Umgang mit E-Scootern sind (vgl. Austin Public Health). Ein Drittel der Unfallopfer war zum ersten Mal mit einem E-Tretroller unterwegs, ein weiteres Drittel gab an, zuvor zwischen einer und neun Fahrten absolviert zu haben.

„Die Zahlen sind nicht überraschend. Das ist wie bei allen neuen Fortbewegungsmitteln, sei es das Fahrrad, Inliner oder eben ein E-Scooter: Die Technik will geübt sein“, betont Ouboter. Niemand sollte sich ohne Übung gleich in den Stadtverkehr begeben. Mit dem eigenen E-Scooter lässt sich das am besten machen. Vor der Haustüre oder im ruhigen Wohngebiet ausgiebig testen, wie der Scooter sich verhält, wie man mit einer Hand am Lenker ein Zeichen zum Abbiegen gibt, bremst oder wie der Scooter bei Bordsteinen reagiert. Das gibt die nötige Sicherheit für den Stadtverkehr.


Unsere Strategie: der persönliche E-Scooter

Micro Mobility Systems setzt konsequent auf Nachhaltigkeit und Sicherheit. „Unsere Strategie ist der persönliche Elektro-Tretroller. Gerade wegen des niedrigen Gewichts und der einfachen Faltbarkeit kann der Scooter ohne Probleme in die Wohnung oder ins Büro mitgenommen werden“, betont Micro-CEO Wim Ouboter. Das ist ja genau der Vorteil im Vergleich zum Fahrrad. Zudem kann der E-Scooter bei fast allen ÖPNV-Angeboten mitgenommen werden. Damit wird der E-Scooter zur idealen Ergänzung des ÖPNV. Insgesamt hat sich das Verhalten der Verkehrsteilnehmer geändert: Die Menschen nutzen auf ihren Wegen mehr und insbesondere verschiedene Verkehrsmittel. Ein E-Scooter macht dann Sinn, wenn damit das Auto oder das Motorrad ersetzt wird oder der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel erleichtert wird, darin sind sich die Experten einig.

„Wir begrüssen die Sharing-Möglichkeit für E-Tretroller, sind aber der Überzeugung, dass dies langfristig nicht die richtige und nachhaltige Lösung für die jetzt schon überfüllten Innenstädte sein kann. Wenn jeder seinen eigenen E-Scooter hat, übernimmt er damit auch die Verantwortung für dessen Zustand und die Handhabung“

fasst Ouboter zusammen. Uns treibt die Sorge um, dass negative Schlagzeilen dem Image des genialen, einfachen und agilen Fortbewegungsmittels schaden. „Das Business Modell ohne feste und betreute Stationen, kann dem Erfolg des E-Scooters ernsthaft schaden“, so Ouboter.