Micro Mobility
NEWS
von Jessica Stingl
4. Januar 2022


Eine neue Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) zeigt, dass geteilte E-Trottis dem Klima mehr schaden, als dass sie es entlasten. Private E-Scooter hingegen sind eine umweltfreundliche Ergänzung zum öffentlichen Verkehr. 
 

Keine klimaschonende Bilanz

Das Forschungsteam um Daniel Reck und Kay Axhausen vom Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme (IVT) der ETH sammelte dazu drei Monate lang die Positionsdaten, Buchungen sowie Umfragedaten von 540 Studienteilnehmenden in der Stadt Zürich. Damit konnten rund 65'000 Fahrten mit acht verschiedenen Verkehrsmitteln rekonstruiert werden. Die Forscher konnten zeigen, dass geteilte E-Trottis und E-Bikes hauptsächlich Verkehrsmittel ersetzen, die ohnehin schon nachhaltig sind, also etwa eine Tramfahrt, eine Velofahrt oder eine Strecke zu Fuss. Autofahrten hingegen werden seltener ersetzt. Bisherige Studien hatten den E-Fahrzeugflotten bessere Klimabilanzen erteilt, da die Berechnungen häufiger davon ausgingen, dass eine Autofahrt ersetzt würde.
 

  
 

Fig. 1: Substitutionsraten für Mikro-Mobilitätsarten nach Entfernung. (https://doi.org/10.1016/j.trd.2021.103134)


Besitzen ist besser als Teilen

Ein wichtiger Unterschied muss jedoch zwischen dem Privatbesitz von E-Scootern und dem Sharing-Modell gemacht werden. Geteilte E-Scooter emittieren mehr CO2 als die ersetzten Verkehrsmittel, während private E-Scooter weniger CO2 emittieren als die ersetzten Verkehrsmittel. Das liegt gemäss den Forschenden unter anderem daran, dass private E-Scooter im Schnitt mehr als doppelt so lange im Einsatz bleiben, bevor sie gewartet oder ersetzt werden müssen. Zusätzlich sehen Städte zusehends eine wachsende Herausforderung darin, die Mengen an Kleinstfahrzeugflotten sinnvoll in die öffentlichen Plätze der Grossstädte zu integrieren. Im Stadtbild nehmen sie teilweise unkontrolliert überhand. Ausserdem werden sie oft umgeworfen und zerstört, und damit zu noch mehr Schrott, der die Umwelt belastet.
 

Fig. 2: Lebenszyklus-CO2-Emissionen pro Personenkilometer ausgewählter Verkehrsträger (https://doi.org/10.1016/j.trd.2021.103134)


Die Strategie von Micro: der private E-Scooter

„Als Erfinder der Mikro-Mobilität sind wir schon seit über 20 Jahren davon überzeugt, dass ein Tretroller das ideale Fortbewegungsmittel für Städte ist“, sagt Wim Ouboter, Gründer und CEO von Micro. Leicht, klappbar, sicher und nachhaltig – das sind die Kriterien, die Micro an die Scooter anlegt. „Diese Prinzipien gelten auch für unsere E-Scooter“, betont Ouboter. Micro setzt konsequent auf Nachhaltigkeit und Sicherheit.

„Unsere Strategie ist der persönliche Elektro-Tretroller. Wenn jeder seinen eigenen E-Scooter besitzt, übernimmt er damit auch die Verantwortung für dessen Zustand und die Handhabung."

Gerade wegen des niedrigen Gewichts und der einfachen Faltbarkeit kann der Scooter ohne Probleme in die Wohnung oder ins Büro mitgenommen werden. Damit wird der E-Scooter zur idealen Ergänzung des öffentlichen Verkehrs. Uns treibt die Sorge um, dass negative Schlagzeilen dem Image des genialen, einfachen und agilen Fortbewegungsmittels schaden. „Das Sharing Business Modell ohne feste und betreute Stationen, kann dem Erfolg des E-Scooters ernsthaft schaden“, so Ouboter.


Link zur offiziellen ETH Studie